Donnerstag, 25. Juli 2013

Die BG bezahlt die Parkgebühr

Artikel aus der Ärztezeitung:

"Nach Unfall auch Parkgebühr-Erstattung


NÜRNBERG. Bekommt ein durch einen Arbeitsunfall Verletzter von der Berufsgenossenschaft eine Physiotherapie gewährt und legt den Weg in die Praxis mit dem Auto zurück, so sind auch die Kosten für das Abstellen des Autos in einer gebührenpflichtigen Kurzparkzone zu erstatten.

So das Urteil des Sozialgerichts Hildesheim. Wie die telefonische Rechtsberatung der Deutschen Anwaltshotline berichtet, bezahlte die Versicherung dem Kläger zwar die Fahrten mit dem eigenen Auto zu den ambulanten Anwendungen, wollte aber nicht auch noch für die Parkgebühren aufkommen.

Zu Unrecht allerdings. "Laut Sozialgesetzbuch gehören zu den bei einer genehmigten Heilbehandlung zu übernehmenden Reisekosten nicht nur Fahrt und Transport sowie Verpflegung und Übernachtung, sondern sogar eine Wegstreckenentschädigung für die Versicherten und für eine wegen des Gesundheitsschadens notwendige Begleitperson", erklärt Rechtsanwältin Tanja Leopold. (eb)

Urteil des Sozialgerichts Hildesheim, Az.: S 11 U 129/11"



Freitag, 19. Juli 2013

Die 100. Tour de France

Nur noch ein paar Stunden und dann kommt sie wieder.
Die alljährliche Leere. Die Depression. Die Fassungslosigkeit.
Schon wieder alles vorbei. So schnell.
Jedes Jahr das Gleiche.
Drei wahnsinnig aufregende Wochen im Juli.

Infiziert wurde ich als ungefähr 6 oder 7 jähriges Kind. Die samstagliche Sportschau hat sie in schwarz/weiß ins heimische Wohnzimmer geflimmert. Diese Berichte waren alle natürlich viel zu kurz. Der Name von Eddy Merckx hat sich damals in mein Gehirn gebrannt und ebenso die Spannung, die sich aufgebaut hat, als sich die Bergspezialisten Serpentinen hochgeschraubt oder die Sprinter um die besten Plätze gekämpft haben.

Es ist die härteste Sportveranstaltung der Welt. Drei harte Wochen bei Wind und Wetter auf dem Rennrad.
Die Tour de France.

Während dieser drei Wochen versuche ich natürlich so viel wie möglich mitzubekommen!
Dem Sender Eurosport sei Dank! Ich freue mich wirklich sehr, dass die ganze Tour ausgestrahlt wird. Die Berichterstattung ist abwechslungsreich und gut.
Und am Sonntag ist die letzte Etappe. Leider.

Aber ein ganz besonderes Highlight wird es sein. Diese letzte Etappe, auch Tour d`Honneur genannt, wird dieses Jahr am Abend stattfinden und wird im hell erleuchteten Paris zu Ende gehen.

Und dann ist einfach Schluss und es kommt wieder die große Traurigkeit...

Doch, wie heißt es so schön?
Nach der Tour ist vor der Tour.

Nur noch 11 Monate, dann geht es wieder los!

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Dienstag, 16. Juli 2013

Virtuelle Behandlung von Hirnschäden

"Patienten mit Hirnschäden leiden häufig unter Gedächtnisverlust oder Störungen der visuellen Wahrnehmung sowie der räumlichen Orientierung. Hierbei kann künftig eine neuartige Trainingsmöglichkeit eingesetzt werden: Ein sogenanntes 3D – Einkaufstraining hat gute Ergebnisse in der Therapie bei Hirnschäden geliefert.


Das Bielefelder Exzellenzcluster "CITEC" hat nach rund vier Jahren das Projekt unter dem Namen "CITmed" abgeschlossen. Das Forscherteam setzte sich zum Ziel, die kognitiven Fähigkeiten des Patienten wieder aufzubauen. Für die Umsetzung setzten sie auf die virtuelle Realität.

"Wenn einzelne Hirnareale geschädigt sind, können deren Aufgaben von anderen Teilen des Gehirns übernommen werden. Diese Teile des Gehirns müssen die neuen Aufgaben aber erst lernen", erklärt Professor Dr. Mario Botsch, Leiter des CITmed-Projekts. Neben einem Team aus Technikern und Informatikern wurden zusätzlich Psychologen unter der Leitung von Dr. Martina Piefke, Professorin an der Universität Witten-Herdecke, eingesetzt. Getestet wurde mit Patienten, die einen Hirnfunktionsschaden erlitten haben. Hier war vorrangig eine Epilepsie oder aber der Schlaganfall die Ursache.

Mit Hilfe des 3D-Trainingsprogramms "OctaVis" haben die Forscher eine Plattform erschaffen, mit der sich Alltagssituationen erstellen lassen. Vorrangig wurde hier auf einen Einkauf in einem virtuellen Supermarkt gesetzt, in dem die Patienten verschiedene Waren einkaufen mussten. Nach rund acht Tagen Einkaufstraining zeigten die Probanden Fortschritte im Alltagsgeschehen: Sie konnten sich deutlich mehr Produkte merken und verbesserten ihre räumlich-visuellen Leistungen merklich.

Der Vorteil bei dieser Art des Hirntrainings: Mentale Fähigkeiten werden hierbei kombiniert trainiert. "Wir haben als Anwendung das Supermarkt-Szenario gewählt, weil es alltagsnah ist und die Kombination mehrerer kognitiver Fähigkeiten erfordert und trainiert", so Mario Botsch.

Doch wie funktioniert nun dieses virtuelle Einkaufsmanöver?

Das Programm besteht aus acht hohen Monitoren, die den Patienten umgeben. Über die Bildschirme wird die Umgebung – sprich der Supermarkt mitsamt seiner Gänge und den gefüllten Regalen - abgebildet. Der Patient kann sich mit Hilfe eines Steuerknüppels und eines Drehstuhls nach vorne sowie zur Seite bewegen und in die verschiedenen Gänge wandern. Berührt er den Bildschirm, kann er die jeweiligen, ausgesuchten Artikel in den Warenkorb legen. "Ein wichtiger Erfolg für uns war, dass sich jeder Teilnehmer gut mit der Bedienung zurechtfand, obwohl es sich größtenteils um ältere Patienten ohne nennenswerte Computererfahrung handelte", erklärt Botsch hierzu.

Für diese Studie, in der das Programm getestet wurde, mussten die Patienten bestimmte Lebensmittel im Supermarkt kaufen. Rund 20 Artikel wurden ihnen anhand einer Liste vorgelesen. Die Patienten mussten sich die Artikel merken und im Supermarkt finden.

Die Einkaufsaufgabe wurde an acht Tagen wiederholt. Als "Bonus" wurde am siebten Tag eine sogenannte "Störliste" eingefügt, bei der ganz andere Sachen gesucht werden sollten. Am letzten Tag wurde als Abschlussaufgabe die ursprüngliche Liste wieder eingesetzt, die jedoch nicht mehr vorgelesen wurde.

"Die räumlich-visuellen Leistungen haben sich bei vielen Patienten grundsätzlich verbessert", sagt Mario Botsch. "Und diese Lernleistung ist erstaunlich stabil: Obwohl wir die Patienten am siebten Tag mit der Störliste abgelenkt haben, hatten sie am achten Tag, als sie aus dem Kopf die Waren der ursprüngliche Liste einkaufen sollten, davon noch einen Großteil im Gedächtnis", erklärt der Wissenschaftler.

Ein großes Plus bei dieser Art der Therapie sei die kinderleichte Bedienung. Somit können sich auch ältere Patienten diesem Programm widmen. "Unsere älteste Probandin war beim Test 94 Jahre alt. Sie hat die Aufgaben ohne Probleme gemeistert", erklärt Prof. Botsch hierzu."

Quell: AvB / physio.de

Donnerstag, 4. Juli 2013

Krankenkassen machen Kohle

GKV erfolgreich gewirtschaftet


850 Millionen Euro Gewinn im ersten Quartal. Heilmittel plus drei Prozent. Gesundheitsminister verspricht Leistungsverbesserungen.

21.06.2013 24077

Sie gehören zu den gewinnträchtigsten Unternehmen in diesem Land und dürfen doch eigentlich gar keine Gewinne machen - die gesetzlichen Krankenkassen. 850 Millionen Euro waren es im ersten Quartal dieses Jahres, wie das Bundesministerium für Gesundheit gerade mitteilte. "Gebremst" setze sich die "positive Entwicklung" fort, sagte Minister Daniel Bahr und freute sich: "Die gute Finanzlage kommt vor allem den Versicherten zugute". Die nämlich könnten sich in den kommenden Monaten von Prämienauszahlungen und "Leistungsverbesserungen" überraschen lassen.

Zugelegt haben die Ausgaben für Heilmittel, um gleichfalls gebremste 3,2 Prozent. Weitaus kräftiger kletterten die ärztlichen Behandlungskosten in die Höhe. Einen Aufschlag von 10,4 Prozent gab es zu verbuchen. Aufwärts bewegten sich auch die Ausgaben für die häusliche Krankenpflege (plus 12,3 Prozent), die Behandlung durch Zahnärzte (plus 8,4 Prozent), das Krankengeld (plus 7,6 Prozent), Schwangerschafts- und Mutterschaftsleistungen (plus 7,5 Prozent), Fahrkosten (5,9 Prozent), Hilfsmittel (plus 5,3 Prozent). So gut wie unverändert präsentierten sich die Aufwendungen für Arzneimittel. Lediglich zwei Bereiche mussten Einbußen hinnehmen, der Zahnersatz mit einem Minus von drei Prozent und die sozialen Dienste/Prävention/Selbsthilfe/Schutzimpfungen mit einem Rückgang um 2,6 Prozent.

Festgemauert auf alle Ewigkeit scheint der Heilmittelanteil an den Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Drei Prozent heißt es, auch dieses Mal wieder.

Peter Appuhn
physio.de