Mittwoch, 28. April 2010

Spiegeltherapie gegen Schmerzen


Es ist eine verblüffende Methode: Bei der Spiegeltherapie macht ein Patient vor einem Spiegel Bewegungsübungen mit dem gesunden Arm. Dabei stellt er sich vor, es wäre sein kranker, schmerzender Arm.
Eine Methode aus der Behandlung von Phantomschmerzen nach Amputationen kann auch anderen Patienten mit chronischen Schmerzen, zum Beispiel Patienten mit Morbus Sudek (komplexes regionales Schmerzsyndrom), helfen: die Spiegeltherapie. Diese Therapie kann auch bei anderen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Muskeldystonien hilfreich sein.
Patient trickst Gehirn aus
Das Prinzip der Therapie ist es, das Gehirn durch das Beobachten der gesunden Extremität im Spiegel zu überlisten. Der kranke Arm wird dabei versteckt. Der Patient beobachtet im Spiegel, wie der gesunde Arm bewegt, berührt und behandelt wird.
Hier beginnt der Trick: Der Patient suggeriert seinem Gehirn, dass auch der kranke Arm gesund, beweglich und schmerzfrei ist – und überwindet so den Schmerz. Bei chronischen Schmerzen hat sich das Gehirn mit der Zeit so verändert, dass es grundsätzlich alle Signale der Nervenzellen aus dem betroffenen Körperteil als Schmerz interpretiert. Die dauernden Schmerzsignale haben neue Verknüpfungen entstehen lassen, die einen endlosen Kreislauf von Schmerzimpulsen bilden – das sogenannte Schmerzgedächtnis.
Ziel: Schmerzgedächtnis löschen
Mit der Spiegeltherapie versuchen Ärzte und Ergotherapeuten, dieses Schmerzgedächtnis zu löschen. In der Therapie werden die Bereiche des Gehirns aktiviert, die für den kranken Körperteil zuständig sind. Die Patienten lernen, wieder andere Signale als immer nur Schmerzimpulse zu verarbeiten. Gelingt das, kann der Schmerzkreislauf durchbrochen werden. Damit die Therapie erfolgreich ist, müssen sich die Patienten intensiv konzentrieren und mit viel Ausdauer üben, denn eine Besserung stellt sich in der Regel frühestens nach zwei bis drei Monaten ein.
Stand vom 28.04.2010
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Freitag, 23. April 2010

Das Armlabor - Hoffnung bei Schlaganfall

Olsberg. Er kann jeden treffen, der Kurzschluss im Hirn.
Und jeder Schlaganfall verändert Leben. Statistisch krallt er sich 180 von 100 000 Menschen. Er zerstört Sprachzentren und lähmt Bewegungsfreiheiten.
In deren Behandlung setzt die „Klinik am Stein” ein neuartiges Verfahren ein: das Armlabor.
Beim Geriatriekongress in Wien ist Dr. Rüdiger Buschfort dafür mit einem Innovationspreis ausgezeichnet worden.
„Fingernuckler” - den Namen haben Patienten dem Gerät gegeben. Was niedlich klingt, hat großen Nutzen. Darauf hofft auch Paulo-Jorge Correia, der vor dem Apparat sitzt. Auf einer kleinen Achse sind vier unterschiedlich geformte Hohlscheiben montiert. Eine für jeden Finger, der darin eingebettet liegt. Schaltet man den Motor ein, bewegen sich die Finger auf und ab, auf und ab.

Paulo-Jorge Correia ist gerade mal 45 Jahre alt. Schlaganfall linkshirnig mit Lähmung der rechten Seite. Er hat keine Gewalt mehr über seinen rechten Arm. Daher musste ihm Ergotherapeutin Anke Heß zuvor helfen, die Finger auf die Drehscheiben zu legen.
Der Schlaganfall im Gehirn des 45-Jährigen hat genau die Areale im zentralen Nervensystem getroffen, die für die Beweglichkeit des Armes und der Finger zuständig sind. Nun muss benachbartes und ungeschädigtes Gehirn diese Aufgaben neu lernen, um sie übernehmen zu können.

Mehr bringt mehr
Die ständige Bewegung des Geräts und damit der Finger stimuliert die Nerven und bahnt den Lernprozess an. Das Beobachten der Finger tut sein Übriges. Der Effekt ist mit dem mentalen Training eines Bobfahrers vergleichbar. Vor dem Start geht er gedanklich noch einmal Kurve für Kurve des Eislabyrinths durch und plant gedanklich den Bewegungsablauf vor.

Dieses „Neu-Erlernen” gilt für sämtliche Armfunktionen. „Leider hat man sich in der Therapie bislang primär um Schmerzreduzierung und um die Beweglichkeit der Beine gekümmert. Es gibt eigentlich gar kein Standardverfahren für die Therapie der Arme”, erklärt der Chefarzt der Klinik, Dr. Rüdiger Buschfort. Mit Hilfe von Ergotherapeuten werde in der Regel versucht, eine bessere Mobilität zu erzielen. Doch das ist langwierig und kostspielig. Denn es bedarf vieler Therapeuten und vieler einzelner Sitzungen.
Hier setzt die Idee des Armlabors an. Damit Menschen wie Paulo-Jorge Correia später wieder den Arm ausstrecken, ihn anwinkeln, die Hand öffnen, zu einem Glas greifen und es an den Mund führen können, sind viele Einzelbewegungen notwendig. Dr. Buschfort und seine Mitarbeiter haben, um beim Beispiel zu bleiben, diesen Griff zum Wasserglas in einzelne Bewegungsabläufe aufgeschnitten, analysiert und gegliedert.
Das, was an Muskel- und Nervenzusammenspiel für das Zugreifen nötig ist, wird einzeln trainiert. Und zwar intensivst: drei Wochen lang haben 119 Patienten fünf Tage pro Woche 30 bis 50 Minuten an den Maschinen gearbeitet - mit herausragendem Erfolg. Es gibt übrigens fünf Apparate, so dass unterschiedliche Bewegungs- und Koordinationsabläufe geübt werden können. Ein computergesteuerter Armtrainer oder eine Art Nudelholz, das eine PC-Maus bewegt und viel Geschicklichkeit erfordert.

Doppelte Therapieeinheiten
Durch all diese Varianten hat auch der 45-jährige Portugiese seine Therapieeinheiten verdoppelt. Die effektiven Therapieminuten aller therapierter Patienten stiegen von 38 000 im konventionellen Ansatz auf 145 600 durch das Armlabor. Mehr bringt mehr und das spiegelt sich auch in den positiven Ergebnissen der Studie wider.

Kritiker könnten nun meinen, dass die „Automatisierung” von bestimmten Übungen dazu führe, Therapeutenstellen einzusparen. Doch dem widerspricht Dr. Buschfort vehement. „Dadurch wird und soll kein einziger Arbeitsplatz in Frage gestellt werden. Ganz im Gegenteil. Es geht darum, gezielt isolierte monotone Bewegungen zu trainieren, um sie noch stärker zu verinnerlichen. Das gelingt durch Geräte sogar besser. Dem Therapeuten kommt die viel wichtigere Aufgabe zu, das Training zu begleiten und am Ende die einzelnen Bewegungssequenzen erneut zu einer sinnvollen, alltagsnützlichen Handlung zusammenzusetzen.”

Studie belegt Erfolg
Die Klinik hat die Effektivität durch eine Studie belegt. Alle Studien-Teilnehmer - egal wie schwer sie betroffen waren - verbesserten sich deutlich, zum Teil um über 100 Prozent im Untersuchungszeitraum.

Keine Nebenwirkungen
Nebenwirkungen wurden übrigens nicht festgestellt; die Akzeptanz bei den überwiegend älteren Patienten war hoch. Dr. Buschfort: „Die einzelnen Geräte sind nicht neu. Zusammen mit dem Neurologen Prof. Dr. Hesse von der Berliner Charité haben wir sie konzeptionell zusammengeführt, weiterentwickelt und schützen lassen.” Für ihn ist die Kombination von bewährten Behandlungmethoden mit einem apparativ gestützten Therapieansatz die effektivste Therapie der Zukunft, insbesondere in der Armrehabilitation. Und für Herrn Correia vermutlich auch.

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Mittwoch, 21. April 2010

Würden Sie im Pyjama auf die Strasse gehen?


Wenn Ihnen in der nächsten Zeit junge Leute im Pyjama begegnen oder junge Erwachsene mit Miniranzen und Schultüte, dann könnte das vielleicht unsere künftige Elite sein.
Manche Abiturienten durchleben derzeit eine Mottowoche. Sie verkleiden sich, malen sich an, spielen verrückt und feiern so das Ende ihrer langen Schulzeit.
Es sei ihnen gegönnt!

:-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-)

Donnerstag, 15. April 2010

Nachdenkliches

Es gibt im Menschen etwas, das ihn dazu treibt, sich zu übertreffen, über sich selbst hinauszuwachsen.
Der Beweis: Was bringt die Bergsteiger dazu, immer höhere und immer schwerer zugängliche Gipfel zu erklimmen?
Was zwingt die Schwimmer, die Läufer, immer schneller zu schwimmen und zu laufen?
Was verpflichtet die Schachspieler, Stunden nachzudenken, bevor sie einen einzigen Zug machen?
Nichts.
Sie selbst haben es sich auferlegt, diese Leistungen zu vollbringen oder diese Probleme zu lösen. Und wie groß ist ihre Freude, jedes Mal, wenn sie einen Sieg davontragen! Wie viele Aktivitäten, Spiele und Wettkämpfe jeder Art haben die Menschen auf diese Weise erfunden! Das zeigt deutlich, dass du tief in deinem Inneren das Bedürfnis verspürst, deine eigenen Grenzen immer mehr zu erweitern.
Aber warum versäumst du daran zu denken, dieses Durchhaltevermögen, diese Geschicklichkeit und Intelligenz, die du in Spielen und Wettkämpfen an den Tag legst, auch im täglichen Leben anzuwenden?
Warum beklagst du dich hier immer, dass du dich anstrengen musst?
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Sonntag, 11. April 2010

Selbstvertrauen

Das sagen selbstbewusste Menschen:

° "Ich habe mit stets Ziele gesteckt, die ich erreichen konnte."
Arnold Schwarzenegger

° "Brich nie ein Versprechen. Das macht dich schwach."
Nicolas Sarkozy

° "Ich freue mich über jeden Erfolg, und mag er noch so klein sein."
Senta Berger

° "Suche dir Menschen, denen du vertraust. Das macht dich stark."
Steffi Graf

° "Kritik ist ok. Niemand wird von allen geliebt."
Stefan Raab

° "Wisse, was dir wirklich wichtig ist, und dann kämpfe!"
Angela Merkel

° "Ich vergleiche mich nie mit anderen."
Nora Tschirner


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