Samstag, 31. Oktober 2009

Parkinsonhilfe Berlin hat gewählt!

So ein wundervoller sonniger Herbsttag! Genau richtig für das Gründungstreffen der Parkinsonhilfe Berlin!



In Lankwitz sind wir wieder zusammengekommen und haben den Vorstand gewählt. Nun kann endlich der Weg zum Notar beschritten werden. Dann wird auch die Parkinsonhilfe Berlin ein eingetragener Verein!







Nach dem anstrengenden offiziellen Teil haben wir erst mal den leckeren frischgebackenen Kuchen genossen.
An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aussprechen!
Mit Elan und Freude geht es jetzt an die Arbeit. Vorrangig geht es nun an den Aufbau der Selbsthilfegruppen.
Der nächste Termin steht schon fest.
Samstag, 28.11.2009, 10:30 Uhr
Anmeldungen werden gerne unter strombrief@physiotherapie-lankwitz.de angenommen.
Wir freuen uns über rege Beteiligung von Betroffenen der Parkinson-Erkrankung.


Freitag, 30. Oktober 2009

Ausdauersport hält Körper und Geist gesund!

Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen und Radfahren halten das Gehirn fit.
Wie Experten auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Nürnberg berichteten, belegt eine Vielzahl aktueller Studien, dass körperliche Aktivität sogar vor der Alzheimer Krankheit schützen kann, so wie vor Depressionen und Schlaganfällen.

"Es sollte jeder Erwachsene täglich mindestens 30 Minuten körperlich aktiv sein", rät die Neurologie Professorin und erfolgreiche Triathletin Barbara Tettenborn. Mit diesem vergleichsweise geringen Einsatz könne das Risiko für einen Schlaganfall bereits um ein Viertel gesenkt werden, berichtete die Chefärztin der Klinik für Neurologie am Kantonsspital St. Gallen und außerordentliche Professorin der Johannes Gutenberg Universität Mainz.

Die neuesten Studien zeigen aber auch, dass "eine Dosis-Wirkungs-Beziehung besteht", so Tettenborn. Das heißt: Je mehr regelmäßige Aktivität, desto größer ist die Schutzwirkung.
So fand die "National Runner's Health Study" in den USA, dass jeder täglich gelaufene Kilometer bei Männern das Hirninfarkt-Risiko für Männer und Frauen um elf Prozent senkte. Diejenigen, die acht oder mehr Kilometer pro Tag gelaufen waren, hatten sogar ein im Mittel 60 Prozent geringeres Risiko als die "Kurzstreckenläufer" mit weniger als zwei Kilometer täglich. Weit über 40000 LäuferInnen hatten an dieser Studie teilgenommen und waren durchschnittlich fast acht Jahre lang unter ärztlicher Beobachtung gestanden.

Ähnlich beeindruckende Werte hatte auch eine Untersuchung ergeben, bei der man die Herzkreislauferkrankungen von 60000 Fitness-Studiobesuchern ausgewertet hatte. Ausdauersport schützt aber nicht nur vor dem Hirninfarkt, er hilft auch, die geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten. Ein möglicher Wirkmechanismus könnte sein, dass der Blutdruck sinkt, so Professor Joachim Röther, Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und Chefarzt am Klinikum Minden. "Durch Sport kann man den Blutdruck um etwa 10 Einheiten senken – das ist ebenso viel wie mit Medikamenten", so Röther.
"Es gibt einen Zusammenhang zwischen hohen diastolischen Blutdruckwerten und einer verminderten Denkleistung", ergänzte Tettenborn und verwies auf eine weitere Studie, an 1800 älteren New Yorkern, wonach diejenigen, die regelmäßig Sport trieben, seltener an der Alzheimer Demenz erkranken.
Die gleiche Studie hatte zudem gezeigt, dass eine konsequente Mittelmeerdiät das Alzheimer-Risiko reduziert. Und bei denjenigen Senioren, die sich sowohl gesund ernährten als auch regelmäßig Sport trieben, wurde in dieser Untersuchung die größte Schutzwirkung beobachtet.

Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Neurologie

Sonntag, 25. Oktober 2009

Weihnachten in Berlin

Ja ja. Und plötzlich ist Weihnachten...

http://www.weihnachteninberlin.de/

Wir lassen uns nicht überrumpeln, nicht wahr ;-))

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Physiotherapie lindert patellofemorales Schmerzsyndrom

Rotterdam – Patienten mit patellofemoralem Schmerzsyndrom wird gewöhnlich zur Schonung des Kniegelenks geraten. In einer randomisierten klinischen Studie im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2009; 339: b4074) wurden indes unter einer Physiotherapie bessere Ergebnisse erzielt.

Genaue Zahlen zur Häufigkeit des patellofemoralen Schmerzsyndroms gibt es zwar nicht. Die Erkrankung, über der vor allem jüngere sportlich aktive Menschen klagen, ist jedoch ein häufiger Grund für Arztbesuche, schreibt Robbart van Linschoten von der Erasmus Universität in Rotterdam. In sportmedizinischen Praxen würden bis zu einem Viertel aller Laufverletzungen auf diese Erkrankung entfallen, wobei Frauen häufiger betroffen seien als Männer. Ob sich dahinter immer eine Chondropathia patellae, also ein defekter Knorpel der Kniescheibe verbirgt, ist unklar. Die allgemeine Empfehlung geht jedoch dahin, das Knie möglichst zu schonen und zu hoffen, dass sich die Knieschmerzen von selbst bessern. Sportlern wird geraten auf Trainingsmethoden, die das Knie „einseitig“ belasten zu verzichten.

Ein anderer Ansatz geht dahin, die Oberschenkelmuskulatur und hier vor allem den Quadrizeps, in dessen Sehne die Patella ja integriert ist, zu stärken. Sportmediziner wie van Linschoten raten, das Training unter Aufsicht von Physiotherapeuten durchzuführen. In der Studie trainierten die Patienten nach einem allgemeinen Aufwärmen zunächst auf einem Fahrradergometer. Danach folgten statische und dynamische Übungen für Quadrizeps, Adduktor und die gluteale Muskulatur.
Das Programm beinhaltete auch ein Gleichgewichtstraining und Flexibilitätsübungen für die Oberschenkelmuskulatur. Unter der Aufsicht eines Physiotherapeuten wurden die Übungen langsam unter Vermeidung von Schmerzreaktionen gesteigert. Neben den neun Sitzungen in sechs Wochen wurden die Patienten angeleitet, zuhause täglich 25 Minuten zu trainieren.An der Studie beteiligten sich 131 Patienten im Alter von 14 bis 40 Jahren.

Am Ende war die aktive Physiotherapie der abwartenden Haltung (“wait and see”) überlegen.
Die Patienten berichteten über signifikant weniger Schmerzen in Ruhe und bei Bewegung, und auch die Funktion des Kniegelenks (Kujala-Score) hatte sich gebessert.

Auch nach 12 Monaten hatten die aktiv trainierten Patienten weniger Schmerzen, während die Unterschiede in der Kniefunktion nicht mehr signifikant waren. Dies mag daran gelegen haben, dass auch die “wait and see”-Strategie häufig ihr Ziel erreicht: Unter ihr hatten sich nach 3 Monaten 35 Prozent und nach 12 Monaten 51 Prozent der Patienten vom patellofemoralen Schmerzsyndrom erholt.
Diese Rate konnte unter der Ergotherapie auf 42 Prozent und auf 62 Prozent gesteigert werden. Die Unterschiede waren jedoch nicht signifikant. Das patellofemorale Schmerzsyndrom hat insgesamt eine gute Prognose, was gegen eine ernsthafte Schädigung des Knorpels spricht, der weder regenierbar ist noch sich von Verletzungen erholt.
© rme/aerzteblatt.de

Sonntag, 18. Oktober 2009

Alles ist möglich!

Staunen Sie darüber:


Manchmal ist es hilfreich zu wissen, dass es möglich ist!

Sonntag, 11. Oktober 2009

Parkinsonhilfe Berlin lädt ein

Die Parkinsonhilfe Berlin lädt Sie herzlich zum nächsten Treffen ein:


Wann: Samstag, den 31. Oktober 2009

Zeit: 10:30 Uhr

Ort: Ergo- u. Physiotherapie Ramona Völlkopf
Kaiser-Wilhelm-Str. 55 , 1. OG
12247 Berlin – Lankwitz


Themen:

> Nachlese letztes Treffen und Organisation des künftigen Vereins

> Wer würde die erste(n) Selbshilfegruppe(n) organisieren?
Ort, Zeitpunkt, Thema, Einladung etc.

> Wer hilft beim Aufbau der geplanten Tanzgruppe?

> Sonstiges


Anmeldung: bitte per mail an strombrief@physiotherapie-lankwitz.de
alternativ telefonisch unter 030 / 773 75 79

!!! Gäste sind herzlich willkommen !!!

Samstag, 10. Oktober 2009

Endlich wieder Frühstück bereiten können

Alltägliches im Mittelpunkt der Therapie

Ergotherapie wird häufig bei Erwachsenen mit einer chronischen Erkrankung verordnet. Wenn ein Mensch durch die Folgen eines Schlaganfalls Schwierigkeiten in der Ausführung von alltäglichen Aktivitäten erfährt und seine unterschiedlichen (Lebens-)Rollen nicht mehr nach eigenem Wunsch oder gemäß den Anforderungen aus dem Umfeld (z.B. des Arbeitsplatzes) erfüllen kann, hat dies negative Auswirkungen auf die Lebensqualität des Betroffenen. Viele Menschen haben nach einem Schlaganfall große Probleme, selbständig Ihren Alltagsaktivtäten nach zu gehen oder Ihre Zeit sinnvoll zu verbringen.
Perspektivenwechsel - von der medizinischen Diagnose zur LebensweltorientierungLange orientierte sich die Ergotherapie am medizinischen Modell und war auf das Wiederherstellen von "Funktionen" ausgerichtet. Es wurden z.B. Körbe geflochten um die Feinmotorik und Handlungsplanung zu verbessern. Mittlerweile ist erwiesen, dass diese Therapieaktivitäten kaum dazu beitragen, dass sich die Handlungskompetenz im Alltag des Klienten verbessert. Heutzutage liegt die Kerntätigkeit zeitgemäßer Ergotherapie darin, das Alltagsproblem direkt am Schopf zu packen um eine größtmögliche Teilhabe eines Menschen am gesellschaftlichen Leben an zu streben. Das Trainieren einzelner Funktionen wird durch eine "betätigungsorientierte" Therapie abgelöst, in der die Wünsche des Klienten und seine Prioritäten im Mittelpunkt stehen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es nicht sinnvoll, Funktionen zu trainieren, da der Transfer zu Alltagsaktiviäten nicht von alleine stattfindet. Alltagsrelevante Aktivitäten, die als Ziel für die Behandlung formuliert werden, sollen im Mittelpunkt der ergotherapeutischen Schlaganfallrehabilitation stehen. Ausschließlich in der akuten Phase, z.B. auf der Intensivstation einer auf Schlaganfall spezialisierten " Stroke-Unit" ist die Wiederherstellung von Körperfunktionen vorrangig.
Wenn ein Mensch nach einem Schlaganfall z.B. wieder selbständig das Frühstück bereiten möchte, wird dies in einer "betätigungsorientierten" Ergotherapie praktisch in der Therapie durchgeführt. Der Therapeut analysiert hierbei, worin die Ursachen möglicher Schwierigkeiten liegen. Manchmal sind motorische Bewegungsabläufe die Ursache, manchmal gelingt es einem Klienten aber auch nicht, die Handlungen in eine logische Reihenfolge zu bringen oder ihm sind Bedeutungen für Gegenstände verloren gegangen.
Ergotherapie im Umfeld des Klienten ist effektiverWird die Ergotherapie ambulant durchgeführt, d.h. der Klient ist bereits wieder zuhause, sollte die Ergotherapie nach Möglichkeit in den eigenen 4 Wänden stattfinden. Auch wenn der so genannte "Heilmittelkatalog" dies anders vorsieht, nämlich das ein Hausbesuch nur dann verordnet wird, wenn der Klient "medizinisch" nicht in der Lage ist, die Praxis auf zu suchen, sollte mit dem Arzt über diese sinnvolle Art der Therapie diskutiert werden. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass eine Therapie "im Kontext", also dort wo der Klient die Schwierigkeiten auch tatsächlich erfährt, viel effektiver ist und letztendlich in kürzerer zum Ziel führt.
Klienten als Experten für ihr eigenes LebenHeutzutage schaut der Ergotherapeut gemeinsam mit dem Klienten und/oder den Angehörigen nach möglichst konkreten Therapiezielen: Was ist dem Klienten wichtig, was möchte er im Alltag wieder ausführen können, wo liegen seine Prioritäten?Diese alltagsrelevanten Ziele werden schriftlich festgehalten und der Klient gibt eine Bewertung, wie er die derzeitige Ausführung einschätzt und wie zufrieden er damit ist. Nur mit diesen Bewertungen können Therapiefortschritte messbar gemacht werden. Ein Instrument was hierfür auch in Deutschland immer häufiger eingesetzt wird, ist das in Kanada entwickelte COPM (Canadian Occupational Performance Measure).
Gemeinsam werden Lösungswege erarbeitet, um die gewünschten alltäglichen Handlungen wieder zu ermöglichen. In der Regel stützt sich die Behandlung auf drei Pfade:
o Fertigkeiten neu erlerneno auf eine andere Art und Weise erlernen
o durch den Einsatz von Hilfsmitteln ermöglichen

Für das Erreichen alltagsrelevanter Ziele ist es manchmal auch notwendig, an der Wiederherstellung von Körperfunktionen (z.B. dem Gefühl in der Hand) zu arbeiten. Dies sollte aber immer im Zusammenhang mit der zu erlernenden Alltagsaktivität stehen.

Der Klient und sein Umfeld
In der Ergotherapie dreht es sich nicht nur um den Menschen, der von einer chronischen Erkrankung oder einem Trauma betroffen ist. Häufig haben Angehörige viele Fragen und können auch selbst Ziele für die Therapie formulieren. Beispielsweise wenn es um die Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten geht. Angehörige sind oft unsicher darin, was sie z.B. dem Partner zumuten können und wie die effektivste Unterstützung aussehen kann.
Angehörige und Klient sollen aktiv in die Behandlung miteinbezogen werden. Manchmal geht es um das Erlernen von Handgriffen oder Handlungsabfolgen, sehr häufig steht aber auch das Erlernen von unendlicher Geduld in der Begleitung von Aktivitäten auf dem Programm. Der beste Weg ist, sich von Anfang an selber aktiv in die Therapie mit ein zu bringen. Geben Sie dem Therapeuten immer wieder Rückmeldung darüber, wie sie den Behandlungsverlauf wahrnehmen und wie es im Alltag klappt. Kommunizieren Sie Ihre Fragen und Bedenken, Ihre Zufrieden- oder Unzufriedenheit. Ergotherapeuten betrachten den Menschen als den besten Experten für sein eigenes Leben und deshalb kann kein Therapeut für seinen Klienten lebensrelevante Therapieziele formulieren. Jedoch ist er Experte darin, Alltagsprobleme zu analysieren und dafür Problemlösestrategien zu erarbeiten

Wann ist eine Therapie beendet?
An einer spastischen Hand lässt sich für Jahre "therapieren". Um immer wieder deutlich vor Augen zu haben, worin es in der Therapie überhaupt geht, sollten konkrete Ziele formuliert werden. An "der Feinmotorik" lässt sich ebenfalls jahrelang arbeiten. Ein Ziel ist konkret formuliert, wenn es einen Zeitrahmen vorgibt und messbar ist.
Zum Beispiel: Frau S. kann in 6 Monaten leserlich und ohne Schmerzen eine Postkarte schreiben. Auf eine Dauertherapie ohne konkretes Alltagsziel sollte verzichtet werden. Häufig erleben wir Intervall - Therapien, in denen konkrete Fragen aus dem Alltag für eine bestimmte Periode behandelt werden. Ich finde es sehr schön zu sehen, wie viele Klienten durch die Therapie immer erfinderischer im eigenen Bedenken von Lösungen für Ihren Alltag werden. Manche Körperfunktionen kommen leider nach einem Schlaganfall auch dauerhaft nicht mehr zurück. Je besser ein Klient lernt, mit motorischen Einschränkungen sein Leben zu meistern, desto größer ist das Gefühl von "subjektiver" Gesundheit und damit die Lebensqualität.
(mit freundlicher Genehmigung von Daniela Rolf)






Gefunden in: http://www.schlaganfall-info.de/index.htm

Sonntag, 4. Oktober 2009

Neurogenese

Erkenntnisse der Hirnforschung über unser Wohlbefinden


Über Jahrzehnte herrschte die Meinung vor, dass bei Erwachsenen keine neuen Gehirnzellen gebildet werden. Inzwischen hat die Neurobiologie nachgewiesen, dass dem nicht so ist. Das Gehirn ist sehr wohl in der Lage, neue Gehirnzellen und neue Verknüpfungen herzustellen. Dieser Prozess der Neurogenese ist hauptsächlich von zwei Dingen abhängig: von geistiger und von körperlicher Aktivität. Aber nicht irgend einer, entscheidend dabei scheint, dass es sich um eine sinnvolle, erfüllende Tätigkeit handelt. Und dann fühlen wir uns dabei auch wohl. Ansonsten wird je nach Hormonspiegel daraus Depression oder Aggression.

Was auch gut nachzuvollziehen ist. Bei Personen, die einer eintönigen und stumpfsinnigen (oder gar keiner) Arbeit nach gehen, treten Depressionen und Aggressionen deutlich häufiger auf als bei Personen, die ihrer Tätigkeit als Bereicherung empfinden.

Dauerstress zum Beispiel produziert bestimmte Hormone (Glukokortikoide), welche wie ein Nervengift wirken und die Gehirnleistung beeinträchtigen und die Neurogenese verhindern.



Körperliche Aktivität, wie z.B. auch regelmäßige Bewegung, baut nicht nur Stress ab, sondern kann über die bessere Neurogenese auch ein durch Stress strapaziertes Gehirn regenerieren lassen. Demnach ist die Neurogenese, also die Bildung und Verknüpfung von neuen Gehirnzellen, wesentlich für unser Wohlbefinden mitverantwortlich. Die neu heranwachsenden Neuronen sind überdurchschnittlich vielseitig - ohne Anreize verkümmern sie allerdings und auch die Leistungsfähigkeit des Gehirns nimmt ab. Das ist im Prinzip wie bei einem Muskel, der schwächer wird wenn er nicht trainiert wird. Nur dass es sich bei der "Schaltzentrale" Gehirn gleich auf mehrere Bereiche auswirkt.



Und das beste Training für das Gehirn ist etwas zu lernen. Denn das Gehirn ist nun mal ein Lernorgan - und damit zum Lernen gemacht. Wie der Darm ein Verdauungsorgan und zum Verdauen gemacht ist. Auch wenn vielen von uns das Lernen in der Schule gründlich vergällt wurde, müssen wir uns bewußt machen, dass wenn wir nichts Neues lernen, wir dadurch die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns reduzieren - was sich auch auf die Leistungsfähigkeit in allen anderen Bereichen und auf unser Wohlbefinden niederschlägt.

Oder anders formuliert, wenn man etwas Neues und regelmäßig lernt, verbessert das die Neurogenese und damit auch die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden.



Das erklärt auch, weshalb heute so viele Menschen unzufrieden und frustriert sind: weil sie ihr Gehirn nicht dazu nutzen, wozu es da ist.

Bevor jetzt einige Mails mit (wütenden) Hinweisen auf unsere Schüler, die ja so viel lernen müssen und trotzdem unzufrieden sind, kommen, sei noch mal darauf hingewiesen, dass es um eine sinnvolle und selbst gewollte Tätigkeit mit entsprechenden Lerneffekten geht! Und dass dies stimmt sieht man daran, dass die Schüler, die sich im Unterricht oft nicht 10 Minuten konzentrieren können, nachmittags 4 Stunden ohne Unterbrechung vor ihren Computerspielen sitzen. Aber kaum schaffen sie es regelmäßig bis zum letzten Level, ist das Spiel uninteressant und wird links liegen gelassen.

Klar, denn jetzt kann man dabei ja nichts neues mehr lernen und erfahren. Dieses Prinzip kennen sicher viele. Kaum hat man ein Thema komplett verstanden und weiss alles darüber, ist der Reiz weg und man wendet sich etwas Neuem zu.

Deshalb ist ja auch der Urlaub für viele so wichtig, weil sie da aus dem Alltagstrott heraus kommen und neue Eindrücke sammeln können.



Zusammenfassend kann man sagen, dass wenn man etwas Neues (selbstgewollt) lernt, dass dann die Neurogenese einsetzt und man sich in der Folge wohler fühlt. Das geht sogar so weit, dass Schmerzpatienten, nachdem diese die Möglichkeit hatten etwas neues zu lernen, die Medikamentedosis zum Teil um mehr als die Hälfte reduzieren konnten!!



Häufig hören wir die Aussage, dass jemand mit einer Weiterbildung anfangen will, "wenn er Zeit dazu hat", "der Stress geringer ist","er sich besser fühlt", "die Krise vorüber ist" und einiges mehr in der Art. Diese Ansicht ist menschlich verständlich - aber meist falsch. Denn das ist etwa so wie zu sagen: "Ich bin jetzt krank und kann deswegen nicht zum Arzt. Wenn ich wieder gesund bin, gehe ich aber ganz bestimmt zum Arzt!

Mehr Wohlbefinden und eine Verbesserung der Situation entsteht durch Neurogenese - also etwas Neues, Erfüllendes lernen und tun. Also gerade dann, wenn man sich nicht so wohl fühlt, sollte man eine Weiterbildung, einen Kurs oder ein Seminar besuchen.



Von Stefan Reiff